Gundhild Tillmanns – Atelier im Hannenhaus

Warum ich reise und male

In den Farben der Wüste baden
Hat die Wüste Farben? Ist sie nicht überall langweilig sand-gelb? Nur Hitze, Schlangen und Skorpione? – Das sind die gängigen Vorurteile. Doch nur zehn Prozent der Wüsten bestehen tatsächlich aus Sand, den größten Teil machen bizarre Fels- und Gesteinsformationen, eine zerklüftete, der ständigen Erosion ausgesetzten, sich ständig veränderten Welt aus.

Die Wüste und insbesondere die Sahara faszinieren mich, lassen mich nicht mehr los. Wenn irgend möglich, reise ich zweimal im Jahr in Wüstenländer, vornehmlich aber in die Sahara, weil sie so vielfältig ist. Im positiven Sinne wirken die Bilder und Eindrücke dieser Reisen lange Zeit  in mir nach. Die nie gleichen Wüstenlandschaften, an denen ich mich bei meinen Reisen nicht stattsehen kann, bieten mir die Inspirationen für meine Bilder. Es ist kein Nachmalen oder Abbilden der Landschaften, sondern ein Nachspüren.

Wüste mit FelsenWüstenbild

Und es ist ein Baden in Farben für mich, wenn ich male. Denn auch die Wüsten haben ihre Farben, wenn sie auch auf den ersten Blick nicht so auffallen. Die Morgen- und Abendsonne, der rötliche Sand, die mineralischen Strukturen der Felsen sind unvergessliche Farben  ebenso wie ein tiefes, „sonniges Gefühl“, das von den Reisen zurückbleibt und auf die Leinwände gebracht wird.

Dabei ist Wüste und insbesondere die Sahara keineswegs immer warm oder gar heiß! Nachts kann es erheblich abkühlen, im Winter sogar auch schneien. Bei Regen laufen die trockenen Flussbette (Wadis) in Sekundenschnelle voll: Mehr Menschen ertrinken deshalb tatsächlich in der Wüste, als dass sie verdursten würden. Die Wüste mit allen Sinnen aufzunehmen, bedeutet für mich vor allem das Schlafen unter dem Sternenhimmel, das Atmen der absolut reinen und klaren Luft, das Leben im Rhythmus der Natur.

Meine Acrylbilder sind abstrakt, stilisiert. Sie sind eine freie Übertragung der Wüsten- bzw. Saharalandschaften. Deshalb lege ich keine Deutung fest, überlasse es dem Betrachter, was er in den Formen sieht, bei den Farben empfindet, wie er die Komposition individuell verstehen möchte.

Meine Farbpalette ist zunächst auf die Farben Indigo-Blau, Krapplack-Rot und Indischgelb konzentriert. Durch den gelenkten Verlauf der Farben entstehen Mischungen. Zudem experimentiere ich mittlerweile auch mit einer eher blau-grünen Farbpalette für Wüstenlandschaften. Denn, wie die Tuareg so treffend sagen: „Die Wüste ist das Meer ohne Wasser.“

Inspiration – Eine Fotoauswahl

Nachgespürt – Eine Auswahl meiner Bilder

Inspiration – Eine Fotoauswahl

Nachgespürt – Eine Auswahl meiner Bilder

Video: Wüstenmalerei

Vita

  • Geboren 1958 in Remscheid
  • Aufgewachsen in Wermelskirchen im Bergischen Land
  • Abitur am städtischen Gymnasium Wermelskirchen
  • Studium vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Wuppertal
  • Volontariat bei der Rheinischen Post
  • Anstellung als Redakteurin bei der RP/NGZ, heute Rentnerin und Teilzeit-Redakteurin

Malerei

  • Kurse in der Malschule von Erdmute Schekat in Wermelskirchen
  • Seminare in der Akademie für musische Bildung in Remscheid
  • Mitgliedschaft im Kunstverein Wermelskirchen bis 2019, seit 2021 im Verein kunstpunktneuss.de
  • Ausstellungen Einzelausstellung in Wermelskirchen Galerie Markt 9 (mehrfach), Stadtcafé, Bürgerbüro, Diakoniestation; in Leichlingen im Bürgerhaus
  • Gruppenausstellungen Bürgerhäuser Wermelskirchen (mehrfach), Pop-up-Galerie von kunstpunktneuss.de in Neuss