Die Ausstellung „Andersorte“ im Kloster Langwaden in Grevenbroich wird bis zum 15. Juli verlängert.
Kurator Robert Jordan und der Hausherr des Klosters Langwaden, Prior Bruno, sprachen zur Vernissage der aktuellen Ausstellung im Kloster Langwaden. Gundhild Tillmanns präsentiert dort zunächst ihre Acryl- und Kalligraphie-Tinten-Bilder, anschließend folgt aus dem Senegal der Maler Taha Diakhate. Da dieser zur Eröffnung der Schau noch kein Visum bekommen hatte, kommt er später mit seinen Bildern nach. Und es wird eine weitere Vernissage geben.
Aktuell sind die Bilder von Gundhild Tillmanns im Treppenhaus und im ersten Obergeschoss des Klosters Langwaden bis einschließlich 15. Juli täglich zu betrachten. Das Kloster ist durchgehend geöffnet.
Stimmen bei der Vernissage
Kurator Robert Jordan
„Der Andersort im Titel unserer Ausstellung führt uns in dieses Kloster ebenso wie in die Wüste oder in den Senegal. Das Kloster als Galerie, die Wüste als Inspiration und der Senegal als Kunstraum. Als Taha Diakhaté 2018 zum ersten Mal im Kloster Langwaden seine Bilder präsentierte, war dies für die Besucherin Gundhild Tillmanns die Initialzündung, wieder selbst mit der Malerei zu beginnen.
Die Künstlerin hat irgendwann begonnen, zweimal jährlich in die Wüstenländer Afrikas, insbesondere in die Sahara zu reisen. Fasziniert von dieser sehr besonderen Welt aus Sand, Fels- und Gesteinsformationen, wirken in ihr die Eindrücke dieser Reisen lange Zeit nach und bilden die Inspiration für ihre Bilder. Kein Abmalen oder Abbilden der Landschaften werden in ihrer Malkunst vollzogen, sondern ein Nachspüren der Eindrücke festgehalten. ‚Das Malen ist wie ein Baden in Farben, denn auch die Wüsten haben ihre Farben‘, so ihre Aussage. Gundhild Tillmanns malt aus der Seele heraus. Den Betrachtenden wird überlassen, die Kompositionen nachzuempfinden und zu interpretieren.“
Prior Pater Bruno
„Die Bilder, die wir in unserer Sommerausstellung „ein Andersort – un endroit différent“ sehen, erzählen von Andersorten in warmen, strahlenden Farben und lebendigen, kraftvollen Figuren. Ich möchte dies konkret an einem Bild verdeutlichen (auf dem Foto zu sehen). Es ist meine ganz persönliche Interpretation – mein Andersort, den ich gefunden habe. Verschiedene Blautöne dominieren das Bild. Mir scheint es so: Das helle Blau des Wassers geht über in das dunkle Blau des Himmels. Aus dem Wasser kommt alles Leben auf der Erde, und der Himmel wölbt sich über alles Leben auf der Erde. Aus dem Wasser recken sich Pflanzen empor, aus den grünen Blättern sprießen gelbe Blüten. Sie erinnern mich an Osterglocken und sind gleichzeitig goldstrahlend wie die Sonne. Nicht eine Sonne, sondern viele Sonnen stehen hier am Himmel. Für jeden Menschen soll eine Sonne da sein, jeder soll eine Blume pflücken können. Auf dem Wasser sehe ich rote Blüten und Blütenblätter, vielleicht auch Blutstropfen, die im Wasser schon rosa geworden sind: Leben, das sich verschenkt. Fülle von lebendigen Farben und Formen macht diesen Andersort aus. Wenn ein Bild auch naturgemäß statisch ist, so löst dieses Bild in mir eine Dynamik aus, weil die Farben und Formen fließen und beim Betrachten immer wieder neues hervorbringen. Dieser Andersort verwandelt, wie das Leben mich verändert. Es lohnt sich Andersorte zu suchen und
ich wünsche Ihnen, dass Sie einen für sich finden.
Führungen biete ich auf Anfrage gerne an. Einfach melden unter Telefon 0171 415 66 38 oder per E-Mail an gundhildtillmanns@gmail.com
Ich freue mich über Besucher!
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