Ein Artikel in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) thematisiert am 4. März 2022 die Reaktionen und Arbeiten von heimischen Künstlern, die sich mit dem Krieg in der Ukraine befassen. Von mir sind zwei Bilder zu sehen: „Feuersturm über Kiew“ und „Ein Land brennt- Krieg in der Ukraine“.
Hier der Artikel:
Ausdruck des Unglaublichen
Rhein-Kreis Der Ukraine-Krieg berührt auch die örtlichen Kulturschaffenden und Institute: In der Stadtbibliothek widmet sich eine Ausstellung dem Thema, Künstler verarbeiten die Geschehnisse in Bildern.
Das Rheinische Landestheater (RLT) hat in dieser Woche ein Banner gehisst: „Sag mir, wo die Blumen sind?“, ist nun über dem Theatereingang zu lesen – der Verweis auf das gleichnamige Antikriegslied ist eine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine. „Was tun?“, fragen die Theatermacher in einem Statement auf ihrer Homepage. Der gewöhnliche Probenbetrieb könne angesichts der tödlichen Katastrophe sinnlos erscheinen. Andererseits sei gerade die Kunst das Spiegelbild einer Gesellschaft, ihres demokratischen Miteinanders und ein Gradmesser für die Freiheit, die sie aushält, heißt es weiter. Das Theater plant nun, nach jeder Vorstellung Geld einzusammeln und es der Organisation „Deutschland hilft“ zukommen zu lassen.
In jenen Tagen reagieren auch andere Kulturschaffende mit Statements und Aktionen. Musiker um Frank Heidemann hatten sich beispielsweise am Samstag zu einem spontanen Konzert mit Antikriegsliedern versammelt und das Theater am Schlachthof hatte seine fürs Wochenende geplante Stunk-Überraschung kurzerhand abgesagt. Stattdessen gab es eine Videobotschaft mit Martin Maier-Bode, der seiner Erschütterung Ausdruck verlieh. Die Neusser Stadtbibliothek reagiert derweil mit einer Ausstellung. Unter dem Titel „Krieg in Europa“ sind aktuell im ersten Obergeschoss einige Bücher zur Hintergrundlektüre zu finden. „Russen und Ukrainer“, heißt etwa ein Titel, ein anderer Band beschäftigt sich mit „Putins Russland“, ein weiteres handelt von „Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent“.
Auch bei den regionalen Künstlern ist der Krieg ein Thema: „Wrong“, also falsch!, betitelt der Neusser Maler Wolfgang Waldner sein Bild, mit dem er gegen den Ukraine-Krieg demonstriert. Das Acrylbild malte er zwar bereits 2021, es gewinne jetzt aber an aktueller Bedeutung. Waldner erklärt sein Bild so: „Die Hand Gottes an dem Deckenfreso Michelangelos‘ in der Sixtinischen Kapelle erschuf mit Adam die Menschen. Die Hand im Gemälde Wrong ist Putins Hand, und die steht für Zerstörung und menschliches Leid in der Ukraine.“ Bereits einige Tage vor Kriegsbeginn hatte Gundhild Tillmanns aus Korschenbroich das Bild „Feuersturm über Kiew“ gemalt. Nun kam das Bild „Ein Land brennt – Krieg in der Ukraine“ hinzu. Auf dieser Kalligraphie-Tinten-Malerei dominiert die Farbe Blutrot.
Immer schon befasst sich Nicola Hupperich aus Jüchen in ihren Zeichnungen und Skulpturen mit dem Thema Dämonen. Für sie gewinnt dieses Thema angesichts des Ukraine-Krieges an Brisanz. So geht es in ihren beiden neuesten Werken um Macht und Machtmissbrauch. Und Renate Fellner aus Jüchen arbeitet zur Zeit für ihre nächste Ausstellung. „Selbstverständlich beschäftige ich mich mit dem Ukraine-Krieg“, sagt die Bildhauerin und Schriftstellerin. Das Thema ihrer Ausstellung „….sehenden Auges“ umreißt auch die Rolle der Kunst, die ihre Stimme gegen das Unrecht erhebt.
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